Es ist bekannt, dass das Drucken gerasterter Bildflächen von derselben Druckform auf verschiedenen Papieren zu unterschiedlichen Ergebnissen hinsichtlich des reproduzierten Tonwertes bzw. der optischen Dichte der gedruckten Rasterfläche führt. Hierfür ist teilweise die Farbspreizung verantwortlich. Diesen Effekt bezeichnet man in der Literatur auch als mechanische Druckpunktvergrößerung, da er infolge mechanischer Einflüsse beim Drucken (z. B. durch den Anpressdruck der Druckwalzen) auftritt. Dazu addiert sich eine optische Punktvergrößerung, die auch unter den Begriffen Lichtfang- bzw. Yule-Nielsen-Effekt bekannt ist. In der Summe ergibt sich dann der Tonwertzuwachs.
Ein unbedrucktes Papier wird einen Teil des auftreffenden Lichts an der Oberfläche reflektieren und einen Teil in das Papier eindringen lassen. Der eingedrungene Lichtanteil wird im Papier gestreut, zu einem Teil absorbiert, zu einem Teil an der Unterseite und zu einem Teil an der Oberseite wieder austreten. Der an der Oberseite wieder austretende Anteil wird in der Regel das Papier an einer anderen Stelle als am Eintrittsort verlassen. Bei partiell bedrucktem Papier (Rasterfläche) wird ein Teil der Austrittsorte mit Druckfarbe bedeckt sein, so dass an diesen Orten das Licht nicht aus dem Papier austreten kann, sondern „gefangen“ wird. In diesem Fall wird die von der Papieroberfläche zurückgestrahlte Lichtmenge kleiner sein, als aus den Flächenanteilen von Papier und Druckfarbe sowie deren einzelnen Reflexionsfaktoren im Idealfall zu erwarten wäre. Aufgrund der Streu- und Absorptionseigenschaften haben die Druckpunkte somit in ihrer unmittelbaren Umgebung einen niedrigeren Reflexionsfaktor als das unbedruckte Papier.1)
— WikiSysop 2009/07/26 18:28