Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen gezeigt.
tux:interface [2012/10/04 16:08] wikisysop [Die Netzwerkumgebung in (Debian) Linux] |
tux:interface [2013/05/25 12:28] (aktuell) wikisysop [Die Netzwerkumgebung in (Debian) Linux] |
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=====Die "Netzwerkumgebung" in (Debian) Linux===== | =====Die "Netzwerkumgebung" in (Debian) Linux===== | ||
- | Die Datei >><fc #008000>/etc/network/interfaces</fc><< ist die zentrale Konfigurationsdatei der Netzwerkschnittstellen und am ehesten mit den Eigenschaften der Netzwerkumgebung unter Windows oder mit dem Netzwerk-SnapIn in den Systemeigenschaften unter Mac OSX vergleichbar. Sind die beiden letztgenannten GUI Varianten ist die >><fc #008000>interfaces</fc><< Datei ganz Unix-like rein Text basiert. | + | Die Datei >><fc #008000>/etc/network/interfaces</fc><<((http://man.he.net/man5/interfaces)) ist die zentrale Konfigurationsdatei der Netzwerkschnittstellen und am ehesten mit den Eigenschaften der Netzwerkumgebung unter Windows oder mit dem Netzwerk-SnapIn in den Systemeigenschaften unter Mac OSX vergleichbar. Sind die beiden letztgenannten GUI Varianten und konfigurieren im Hintergrund Registryeinträge oder Konfigurationsdateien, so ist die >><fc #008000>interfaces</fc><< Datei ganz Unix-like rein Text basiert. |
Hier können Sie Ihre Netzwerkschnittstellen entweder manuell oder automatisch per DHCP konfigurieren, aber auch zB statische Routen eintragen. Der Zweck dieser Datei dient dazu, diese Einstellungen ggf auch nach einem Neustart noch zur Verfügung zu haben. Dazu wird die >><fc #008000>interfaces</fc><<-Datei beim Systemstart ausgewertet. Detaillierte Informationen bzgl. der Konfigurationsmöglichkeiten entnehmen Sie bitte der Manpage von interfaces (<fc #008000>>>man interfaces<<</fc>) | Hier können Sie Ihre Netzwerkschnittstellen entweder manuell oder automatisch per DHCP konfigurieren, aber auch zB statische Routen eintragen. Der Zweck dieser Datei dient dazu, diese Einstellungen ggf auch nach einem Neustart noch zur Verfügung zu haben. Dazu wird die >><fc #008000>interfaces</fc><<-Datei beim Systemstart ausgewertet. Detaillierte Informationen bzgl. der Konfigurationsmöglichkeiten entnehmen Sie bitte der Manpage von interfaces (<fc #008000>>>man interfaces<<</fc>) | ||
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====Grundsätzliches zum Ablauf==== | ====Grundsätzliches zum Ablauf==== | ||
- | Beim Systemstart wird das Init-Skript >><fc #008000>etc/init.d/networking</fc><< ausgeführt, welches uA die beiden High-level Systemwerkzeuge >><fc #008000>ifup</fc><< und >><fc #008000>ifdown</fc><< aufruft, je nachdem ob das System gerade startet (>><fc #008000>ifup</fc><<) oder herunter gefahren wird (>><fc #008000>ifdown</fc><<). Genauer gesagt werden diese Programme mit der Option >><fc #008000>-a</fc><< aufgerufen. Die Datei >><fc #008000>/etc/network/interfaces</fc><< ist die Konfigurationsdatei für diese beiden High-Level Systemtools. Hier werden die Schnittstellen, welche beim Systemstart konfiguriert werden sollen mit >><fc #008000>auto</fc><< gekennzeichnet, was mit dem zuvor genannten >><fc #008000>ifup/ifdown</fc><< Prpgrammparameter >><fc #008000>-a</fc><< korreliert. >><fc #008000>ifup/ifdown</fc><< konfigurieren aber die Schnittstellen nicht direkt, sondern bedienen sich den beiden Low-Level Konfigurationstools >><fc #008000>ifconfig</fc><< und >><fc #008000>route</fc><<. | + | Beim Systemstart wird das Init-Skript >><fc #008000>etc/init.d/networking</fc><< ausgeführt, welches uA die beiden High-level Systemwerkzeuge >><fc #008000>ifup</fc><<((http://man.flashnux.com/en/debian/6/6.0.1/man8/ifup.8.html)) und >><fc #008000>ifdown</fc><<((http://www.digipedia.pl/man/doc/view/ifdown.8/)) aufruft, je nachdem ob das System gerade startet (>><fc #008000>ifup</fc><<) oder herunter gefahren wird (>><fc #008000>ifdown</fc><<). Genauer gesagt werden diese Programme mit der Option >><fc #008000>-a</fc><< aufgerufen. Die Datei >><fc #008000>/etc/network/interfaces</fc><< ist die Konfigurationsdatei für diese beiden High-Level Systemtools. Hier werden die Schnittstellen, welche beim Systemstart konfiguriert werden sollen mit >><fc #008000>auto</fc><< gekennzeichnet, was mit dem zuvor genannten >><fc #008000>ifup/ifdown</fc><< Programmparameter >><fc #008000>-a</fc><< korreliert. >><fc #008000>ifup/ifdown</fc><< konfigurieren aber die Schnittstellen nicht direkt, sondern bedienen sich den beiden Low-Level Konfigurationstools >><fc #008000>ifconfig</fc><<((http://www.manpagez.com/man/8/ifconfig/)) und >><fc #008000>route</fc><<((http://www.manpagez.com/man/8/route/)). |
Ein Beispiel: | Ein Beispiel: | ||
- | * >><fc #008000>init</fc><< Systemstart | + | * >><fc #008000>init</fc><< Systemstart((http://linux.die.net/man/8/init)) |
* >><fc #008000>/etc/init.d/networking start</fc><< wird aufgerufen | * >><fc #008000>/etc/init.d/networking start</fc><< wird aufgerufen | ||
* >><fc #008000>networking start</fc><< ruft >><fc #008000>ifup -a</fc><< auf | * >><fc #008000>networking start</fc><< ruft >><fc #008000>ifup -a</fc><< auf | ||
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# The primary network interface eth0 | # The primary network interface eth0 | ||
iface eth0 inet static | iface eth0 inet static | ||
- | iface eth0 inet static | ||
address 192.168.167.200 | address 192.168.167.200 | ||
netmask 255.255.255.0 | netmask 255.255.255.0 | ||
network 192.168.167.0 | network 192.168.167.0 | ||
broadcast 192.168.167.255 | broadcast 192.168.167.255 | ||
- | gateway 192.168.167.2</code>Weggelassen habe ich zudem den Eintrag >><fc #008000>allow-hotplug eth0</fc><< und durch das Hinzufügen des Interfaces >><fc #008000>eth0</fc><< in der Zeile >><fc #008000>auto</fc><< ergänzt. Hier können zB auch weitere Interfaces angegeben werden. Die Zeile könnte durchaus auch so aussehen:<code>auto lo eth0 eth1 eth2</code>Zum Überprüfen ob die oz Einstellungen im System übernommen werden, starten Sie Ihr System neu und überprüfen die Einstellungen:<xterm># <fc #008000>ifconfig eth0</fc> | + | gateway 192.168.167.2</code>Weggelassen habe ich zudem den Eintrag >><fc #008000>allow-hotplug eth0</fc><< und durch das Hinzufügen des Interfaces >><fc #008000>eth0</fc><< in der Zeile >><fc #008000>auto</fc><< ergänzt. Hier können zB auch weitere Interfaces angegeben werden. Die Zeile könnte durchaus auch so aussehen: |
+ | |||
+ | <code>auto lo eth0 eth1 eth2</code>Zum Überprüfen ob die oz Einstellungen im System übernommen werden, starten Sie Ihr System neu und überprüfen die Einstellungen:<xterm># <fc #008000>ifconfig eth0</fc> | ||
eth0 Link encap:Ethernet Hardware Adresse 00:0c:29:23:7e:2e | eth0 Link encap:Ethernet Hardware Adresse 00:0c:29:23:7e:2e | ||
inet Adresse:<fc #800000>192.168.167.200</fc> Bcast:<fc #800000>192.168.167.255</fc> Maske:<fc #800000>255.255.255.0</fc> | inet Adresse:<fc #800000>192.168.167.200</fc> Bcast:<fc #800000>192.168.167.255</fc> Maske:<fc #800000>255.255.255.0</fc> | ||
Zeile 76: | Zeile 77: | ||
====DNS Server einstellen==== | ====DNS Server einstellen==== | ||
- | Normalerweise wird die DNS-Server Adresse unter Linux in der Datei >><fc #008000>/etc/resolv.conf</fc><< eingestellt. Dort befindet sich dann zB folgender Eintrag, wenn man als DNS Server zB die Adresse >><fc #008000>192.168.167.2</fc><< verwenden möchte:<code bash|/etc/resolv.conf>domain localdomain | + | Normalerweise wird die DNS-Server Adresse unter Linux in der Datei >><fc #008000>/etc/resolv.conf</fc><<((http://linux.die.net/man/5/resolv.conf)) eingestellt. Dort befindet sich dann zB folgender Eintrag, wenn man als DNS Server zB die Adresse >><fc #008000>192.168.167.2</fc><< verwenden möchte:<code bash|/etc/resolv.conf>domain localdomain |
search localdomain | search localdomain | ||
nameserver 192.168.167.2</code> | nameserver 192.168.167.2</code> | ||
- | Diesen Eintrag kann man auch über die >><fc #008000>interfaces</fc><<-Konfigurationsdatei setzen. Dazu muss das Paket >><fc #008000>resolvconf</fc><< installiert sein: | + | Diesen Eintrag kann man auch über die >><fc #008000>interfaces</fc><<-Konfigurationsdatei setzen. Dazu muss das Paket >><fc #008000>resolvconf</fc><<((http://www.linuxcertif.com/man/8/resolvconf/)) installiert sein: |
<xterm># <fc #008000>aptitude install resolvconf</fc></xterm>Dieses Paket erweitert aber nur den oben genannten Ablauf durch Aufruf der Low-Level Programme >><fc #008000>ifconfig</fc><< und >><fc #008000>route</fc><< um ein weiteres Low-level Programm >><fc #008000>resolvconf</fc><<. | <xterm># <fc #008000>aptitude install resolvconf</fc></xterm>Dieses Paket erweitert aber nur den oben genannten Ablauf durch Aufruf der Low-Level Programme >><fc #008000>ifconfig</fc><< und >><fc #008000>route</fc><< um ein weiteres Low-level Programm >><fc #008000>resolvconf</fc><<. | ||
- | Danach können Sie einfach die Einträge >><fc #008000>dns-nameservers //<IP Adresse>//</fc><<, sowie die >><fc #008000>dns-search //<Domain>//</fc><< und >><fc #008000>dns-domain //<Domain>//</fc><< zu Ihrer Konfiguration hinzufügen:<code bash|/etc/network/intrefaces># This file describes the network interfaces available on your system | + | Danach können Sie einfach die Einträge >><fc #008000>dns-nameservers //<IP Adresse>//</fc><<, sowie die >><fc #008000>dns-search //<Domain>//</fc><< und >><fc #008000>dns-domain //<Domain>//</fc><< zu Ihrer Konfiguration hinzufügen:<code bash|/etc/network/interfaces># This file describes the network interfaces available on your system |
# and how to activate them. For more information, see interfaces(5). | # and how to activate them. For more information, see interfaces(5). | ||
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dns-nameservers 192.168.167.2 | dns-nameservers 192.168.167.2 | ||
dns-search local | dns-search local | ||
- | dns-domain local.domain</code>In dieser Liste dürfen dann auch mehr DNS Server stehen, schreiben Sie diese mit einem Leerzeichen getrennt dahinter (zB: <fc #008000>dns-nameservers 192.168.167.2 192.168.167.3</fc>). Die nun von >>resolvconf<< generierte Datei >><fc #008000>/etc/resolv.conf</fc><< warnt nun schon eindringlich, dass diese Datei zukünftig nicht mehr mit der Hand editiert werden sollte:<code bash|/etc/resolv.conf># Dynamic resolv.conf(5) file for glibc resolver(3) generated by resolvconf(8) | + | dns-domain local.domain</code>In dieser Liste dürfen dann auch mehr DNS Server stehen, schreiben Sie diese mit einem Leerzeichen getrennt dahinter (zB: <fc #008000>dns-nameservers 192.168.167.2 192.168.167.3</fc>). Die nun von >><fc #008000>resolvconf</fc><< generierte Datei >><fc #008000>/etc/resolv.conf</fc><< warnt nun schon eindringlich, dass diese Datei zukünftig nicht mehr mit der Hand editiert werden sollte:<code bash|/etc/resolv.conf># Dynamic resolv.conf(5) file for glibc resolver(3) generated by resolvconf(8) |
# DO NOT EDIT THIS FILE BY HAND -- YOUR CHANGES WILL BE OVERWRITTEN | # DO NOT EDIT THIS FILE BY HAND -- YOUR CHANGES WILL BE OVERWRITTEN | ||
nameserver 192.168.167.2 | nameserver 192.168.167.2 | ||
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====Statische Route anlegen==== | ====Statische Route anlegen==== | ||
- | Wenn Routen gebraucht werden, welche nicht durch das Default Gateway abgedeckt werden, können diese per Hand direkt mit dem >>route add<< Kommando angelegt werden:<xterm># <fc #008000>route add -net 192.168.110.0 netmask 255.255.255.0 gw 192.168.167.151</fc></xterm>Diese Variante funktioniert auch wunderbar aber leider nur bis zu einem Neustart, denn auch diese Einstellung bleibt nicht permanent. Sie können diese Einstellung aber auch durch die >><fc #008000>/etc/network/interface</fc><< automatisch einstellen lassen. Erweitern Sie hierfür Ihre Konfiguration um die folgenden zwei Zeilen:<code>up route add -net 192.168.110.0 netmask 255.255.255.0 gw 192.168.167.151 | + | Wenn Routen gebraucht werden, welche nicht durch das Default Gateway abgedeckt werden, können diese per Hand direkt mit dem >>route add<< Kommando angelegt werden:<xterm># <fc #008000>route add -net 192.168.110.0 netmask 255.255.255.0 gw 192.168.167.151</fc></xterm>Diese Variante funktioniert auch wunderbar aber leider nur bis zu einem Neustart, denn auch diese Einstellung bleibt nicht permanent. Sie können diese Einstellung aber auch durch die >><fc #008000>/etc/network/interface</fc><< automatisch einstellen lassen. Erweitern Sie hierfür Ihre Konfiguration um die folgenden zwei Zeilen: |
- | down route delete -net 192.168.110.0 netmask 255.255.255.0 gw 192.168.167.151</code>Beachten Sie hierbei diese Einstellung einem Interface zuzuordnen. Bei einem System mit mehr als einen Netzwerkinterface (zB einem Router) muss man die Route dann an ein Interface binden:<code bash|/etc/network/interface># This file describes the network interfaces available on your system | + | |
+ | <code>up route add -net 192.168.110.0 netmask 255.255.255.0 gw 192.168.167.151 | ||
+ | down route delete -net 192.168.110.0 netmask 255.255.255.0 gw 192.168.167.151</code> | ||
+ | <code bash|/etc/network/interface># This file describes the network interfaces available on your system | ||
# and how to activate them. For more information, see interfaces(5). | # and how to activate them. For more information, see interfaces(5). | ||