PAE1) ist eine Technologie, welche 32-Bit Betriebssystemen ermöglicht mehr als die theoretisch maximal verfügbaren 4GB Arbeitsspeicher (RAM) anzusprechen. Die CPU, wie auch das Betriebssystem müssen dies Funktionalität jedoch unterstützen. Bei den CPUs ist das zB bei Intel ab Pentium der Fall, bei den Betriebssystemen wie zB Linux, BSD oder Mac OSX idR uneingeschränkt in den modernen Versionen, bei Windows ist es abhängig von der verwendeten Version und dem Lizenzmodell. Erreicht wird das dadurch, dass der Adressbus von 32-Bit auf 36-Bit erweitert wurde. Diese Adressbus Erweiterung von 32-Bit auf 36-Bit erweitert den ansprechbaren Adressbereich von 4GB (232 = 4.294.967.296 Byte = 4GB) auf 64GB (236 = 68.719.476.736 Byte = 64GB).
Das Betriebssystem verwaltet den gesamten verfügbaren realen Speicher, welcher sich idR aus dem physikalischen Speicher (RAM-Modul) und den Auslagerungs- bzw. Swapfiles zusammensetzt, mit virtuellen Speicheradressen. Dieser virtuelle Speicher wird von der Memory Management Unit (MMU2)) moderner CPUs auf den verfügbaren physikalischen Speicher umgerechnet. Diese Technologie macht sich PAE Zunutze und spricht über die virtuellen Speicheradressen den weiteren physikalischen RAM an. Es wird quasi eine Auslagerungsdatei direkt im RAM-Modul angelegt.
Windows XP (x86) ab Service Pack 2 und sowohl die 32 Bit Version von Vista wie auch die 32 Bit Version von Windows 7 ignorieren jedoch PAE. Den Grund dafür gibt Microsoft mit zunehmenden Problemen bei der Verwendung von nicht geeigneter Treibersoftware an. Einige Treiber werden eventuell nicht geladen, wenn PAE aktiviert ist, weil das Gerät möglicherweise keine 64-Bit-Adressierung durchführen kann oder weil angenommen wird, dass der PAE-Modus mehr als 4 GB RAM benötigt. Derartige Treiber gehen immer davon aus, dass sie im PAE-Modus 64-Bit-Adressen erhalten und sie (bzw. das Gerät) die Adresse nicht interpretieren können. Andere Treiber werden zwar im PAE-Modus geladen, verursachen aber Systeminstabilitäten, wenn die Seitentabelleneinträge (Page Table Entries = PTEs) des Systems direkt geändert werden. Diese Treiber erwarten 32-Bit-PTEs, erhalten aber im PAE-Modus stattdessen 64-Bit-PTEs.
— pronto 2010/08/07 22:57